Spielen und Lernen – der entwicklungsorientierte Zugang
Kinder lernen immer und überall – im Zusammenleben in der Familie, beim Spielen mit anderen Kindern, in der Schule, in der Betreuung. Familie und Schule sind für das Kind Lebens- und Bildungsraum zugleich. Alltägliche Situationen und nahe an den Bedürfnissen und Interessen orientierte Angebote bieten Gelegenheit, etwas zu erleben, zu entdecken, zu spielen und zu lernen. Das Spiel ist sozusagen der «Beruf» eines jeden Kindes.
Der zentrale Lernmodus von Kindern von vier bis acht Jahren ist daher das beiläufige Lernen. Kinder in diesem Alter erleben Spielen und Lernen als Einheit. Insbesondere im freien Spiel sind Kinder aktiv engagiert und motiviert, ihre eigenen Fähigkeiten zu erproben und zu erweitern. Dabei lernen die Kinder durch das Erleben, das Erfahren mit all ihren Sinnen. Spielen als Lernform verläuft parallel zur Entwicklung von Kindern dieser Altersgruppe und steht mit positiven Emotionen in Verbindung. Mit zunehmendem Alter geht das beiläufige Lernen langsam in ein bewusstes Lernen über.
Quelle: Spielen und Lernen, Lieger 2014
Beiläufiges und bewusstes Lernen
- Beiläufiges Lernen: zentraler Lernmodus bis ins Alter von 4 – 6 Jahren
- Bewusstes Lernen: zentraler Lernmodus ab 6 – 8 Jahren
Diesen Zugang zu Spielen und Lernen nennt man «entwicklungsorientiert». Der Lehrplan 21 definiert verschiedene entwicklungsorientierte Zugänge, die bei den Kindern verschiedene Fähig- und Fertigkeiten schulen. Diese sind:
- Körper, Gesundheit und Motorik
- Räumliche Orientierung
- Wahrnehmung
- Sprache und Kommunikation
- Zeitliche Orientierung
- Fantasie und Kreativität
- Eigenständigkeit und soziales Handeln
- Zusammenhänge und Gesetzmässigkeiten
- Lernen und Reflexion
Spiel- und Lernaktivitäten können daher den verschiedenen entwicklungsorientierten Zugängen zugeordnet werden. Wir haben dies ebenfalls gemacht. Mit Start im Herbst 2022 publizieren wir jeden Monat zu einem neuen entwicklungsorientierten Zugang eine Zusammenstellung von beispielhaften Produkten, die externe Fachpersonen für den Einsatz empfehlen. Wir nennen sie die «10 besten» Spielobjekte und Materialien für jeden entwicklungsorientierten Zugang.
Die neuen Inhalte und Produktelisten sind oben in der Auflistung sowie auf unserer Website an entsprechenden Stellen verlinkt und werden jeweils auf unserem Newsletter- und den Social Media Kanälen veröffentlicht.
Unterschiedliche Spielformen
Wie entwickeln sich die verschiedenen Spielformen von Kindern? Im Kontext der entwicklungsorientierten Zugänge lohnt es sich, die Spielentwicklung vom grundlegenden Funktionsspiel bis zum Regelspiel zu verstehen und altersgerecht einsetzen zu können. Lesen Sie unseren Beitrag zum Thema Spielformen.
SpielformenEine Kooperation mit Fachexpertinnen
Die Produktelisten und Empfehlungen für die neun entwicklungsorientierten Zugänge haben wir gemeinsam mit zwei ausgewiesenen Expertinnen der Pädagogischen Hochschule Zürich erarbeitet. Lesen Sie mehr zum Projekt und wie die beiden Fachexpertinnen unser ProSpiel Sortiment beurteilen.
Externe Expertise