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    Der Spiellehrplan

    Der Spiellehrplan

    Spielerisches Lernen auch im Zyklus 2

    Heute nehme ich dich mit auf eine Reise in den Schulalltag meiner 3./4. Primarklasse, in der wir den Lehrplan 21 mit altersangepassten Spielen und Lernmaterialien spielerisch neben den obligatorischen Lehrmitteln umsetzen. 

    Kein typisches Klassenzimmer-Bild 

    Du kommst in mein Klassenzimmer hinein und erwartest vielleicht das typische Bild von still vor ihren Arbeitsheften sitzenden Kindern. Aber was du siehst, erinnert dich eher an einen grossen Spielraum, wo Kinder in verschiedenen Ecken, auf Teppichen oder draussen spielen und lernen.

    Mathematik

    An einem der Gruppentische siehst du drei Kinder, die mit geometrischen Formen und Körpern spielen. Eins von beiden versucht Würfelgebäude mit dem Spiel Räumlich bauen und das andere symmetrische Figuren mit dem Spiel Figurogram passend zu den vorgegebenen Spiegelbildern zu legen. Das dritte Kind holt sich die Einzelteile des Somawürfels aus dem Matheschrank und versucht diesen zu einem Würfel zusammen zu bauen (MA.2.C.3 im Lehrplan 21 der Schweiz). Gleichzeitig helfen sie sich gegenseitig und probieren aus, welche Körper und Figuren sich mit all den Spielfiguren und den Spiegeln noch kreieren lassen. Ihrer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

    Mathematik und NMG: Statik und Mechanik durch Bauen

    Vier Kinder in der Bauecke sind auf die Idee gekommen, ihren Kaplaturm mit Elementen aus dem Edu Technix Baukasten um verschiedene Zahnräder zu erweitern. Durch das Bauen stabiler Gebäude lernen sie mit diesen geometrischen Formen und Körpern (MA.2.C.1) nicht nur viel über Statik, sondern auch über Mechanik, indem sie verstehen, wie die Kraft auf verschiedene Zahnräder übertragen wird (NMG.5.1).

    Bauen

    Spiele und Lernmaterialien für Mathematik

    • 104.202.700
    • 104.202.500
    • 104.208.600

    • 101.271.000
    • 101.452.700

    NMG: Welche Kantone hat die Schweiz?

    Aus der Leseecke hörst du plötzlich ein paar freudige Laute, weil die Kinder es geschafft haben, alle Kantone passend auf die Schweizer Magnetkarte (NMG.8) zu legen. Sie haben dies nicht zum ersten Mal geschafft, sind jedoch darüber begeistert, dass sie es immer schneller schaffen. Durch diese Verbindung von mehrmaligem Tun, genauem Überlegen und den damit verbundenen Emotionen prägen sich die Kantone und ihre Lage auf der Karte wie von selbst ein. Genau das gleiche lässt sich auch mit der Magnetkarte Welt (NMG.8) erreichen.

    NMG: Geschichte und Geschichten unterscheiden

    Draussen im Gang ist eine angeregte Diskussion über das Spiel im Gange: «Gehört das Bild mit dem Segelschiff nun zur Epoche der Ägypter oder der Römer?» «War nicht die Römerzeit die Zeit, in der es Sklaven gab?» «Aber Sklaven gab es doch später auch noch: die Afrikaner, die nach Amerika gebracht wurden». «Wieso wurden Menschen eigentlich als Sklaven gehalten? Das ist doch nicht fair».

    Solche Gespräche sorgen dafür, dass Kinder sich beim Legen eingehend mit verschiedenen gesellschaftlichen Themen beschäftigen. Durch die Diskussion, das Wissen der anderen Kinder und der Lehrperson oder weiterführende Recherchen lernen sie vieles dazu. Vor allem die Legespiele von Akros zu den Themen Geschichte (NMG.9), Weltreligionen (NMG.12), Kontinente (NMG.7, NMG.8) , Nachhaltigkeit (NMG.2.6) oder soziale Eingliederung (NMG.12) regen die Kinder zu zahlreichen Diskussionen während des Legens an.

    Unsere Erde

    Spiele und Lernmaterialien für NMG

    • 102.900.400
    • 102.900.300
    • 104.212.300
    • 104.212.100
    • 104.212.200

    • 102.910.100

    • 104.212.400

    Schreiben: Viel einfacher dank Würfeln

    Eins der Kinder mitten im Klassenzimmer steht plötzlich auf, läuft zu dem Schrank mit dem Papier und sagt zu dir: «Wir haben schon wieder ein ganzes Blatt vollgeschrieben, aber unsere Geschichte ist noch lange nicht fertig». Die Story Cubes oder das Würfelset Weltreise (D.4.C.1) regen die Kinder an, fantasievolle Geschichten zu erfinden – alleine oder in einer Gruppe. Oft mixen sie auch mehrere Sets miteinander, um «Riesengeschichten» zu kreieren.

    Schreiben

    Die anderen Kinder drehen heute lieber an den verschiedenen Scheiben der Spielscheiben zum Geschichtenerzählen (D.4.C.1). Sie lieben es, dass immer derjenige, der gerade gewürfelt hat, die gemeinsame Geschichte mit einem neuen Ereignis weiterspinnen darf. 

    Auch bei anderen Kindern wird fleissig gewürfelt – jedoch keine Geschichten, sondern verschiedene Bestandteile eines Satzes mit dem Würfel-Set Deutsch (D.5.C.1). Es macht ihnen sehr viel Spass aus den gewürfelten Satzteilen verschiedene Sätze zu bilden.

    Die Sprache: erforschen und vergleichen

    Draussen in der warmen Sonne hörst du ein Kind empört sagen: «Nein, das ist kein Adjektiv, sondern ein Nomen. Das darfst du nicht legen». Sie spielen das Wortarten-Kartenspiel (D.5.D.1). Dieses enthält nicht nur lustig gestaltete Bilder von Tieren, sondern ermöglicht es den Kindern auch, sich mit Wortarten in Form von bekannten Kartenspielen spielerisch auseinanderzusetzen. Auch andere Kartenspiele wie Schnattergei (D.5.A.1) oder Dobble (D.5.A.1) sorgen bei den Kindern nicht nur für viel Spass, sondern auch dafür, dass sie sich mit bestimmten sprachlichen Inhalten unbewusst auseinandersetzen.

    Spiele und Lernmaterialien für Deutsch

    • 116.192.000
    • 116.195.300
    • 116.192.500
    • 116.193.800
    • 116.192.600
    • 105.129.600
    • 105.126.900

    Dies ist nur ein kurzer Erstgeschmack auf meine Idee des Spiellehrplans, den ich zurzeit mit Hilfe des digitalen Tools Learning View der PH Schwyz umsetze. Alle genannten Spiele sind bei ProSpiel erhältlich und bieten eine hervorragende Möglichkeit, den Lehrplan 21 der Schweiz spielerisch umzusetzen. Ich hoffe, dass dieser Ansatz Lehrpersonen und Eltern inspiriert, das Lernen für Kinder noch spannender und spassiger zu gestalten.

    Christin Büscherfeld

    Christin Büscherfeld hat in diesem Jahr die Idee entwickelt, den Lehrplan 21 der Schweiz durch Spiele und Lernmaterialien für den Zyklus 2 abzudecken. Diese wuchs während ihrer Zeit als Lehrerin immer stärker in ihrem Kopf, da sie sah, dass das viele Lernen mit Texten den Kindern keine Freude bereitet und auch nicht für nachhaltiges Lernen sorgt. Denn nur mit Spass, Interesse, Eigenmotivation und freiem Tun ist dies ihrer Meinung nach möglich. Dafür teilt sie vor allem in den sozialen Medien wie Instagram (@lehrerin_mit_rucksack) oder LinkedIn ihre Idee von einem Spiellehrplan anhand konkreter Spielideen und ihrer Verortung im Lehrplan.