Filzen, Knüpfen und Stüpfen sind drei hervorragende Handarbeitstechniken für Kinder. Beim Nassfilzen mit bunter Märchenwolle, Seife und warmem Wasser wird die Sinneswahrnehmung angeregt. Freundschaftsarmbänder sind seit Jahren ein beliebtes Accessoire und lassen sich in unendlich vielen Variationen knüpfen. Beim Stüpfen (Prickeln), einer alten Basteltechnik nach Friedrich Fröbel, werden die Umrisse eines Motivs mit Hilfe eines Stüpferli ins Papier gestochen. Das sorgfältige Arbeiten fördert neben der Feinmotorik auch die Auge-Hand-Koordination.
Stüpfen, Filzen und Knüpfen sind drei pädagogisch wertvolle Beschäftigungen für Kinder. Aber was genau passiert da eigentlich? Wir zeigen Ihnen hier die Einzelheiten aller drei Aktivitäten. So ist der Spass für Kinder garantiert
Filz ist ein textiles Flächengebilde, welches aus einem ungeordneten und nur schwer zu trennbaren Fasergut besteht. Die tierischen Fasern besitzen eine Oberfläche, die der Geometrie von Schuppen sehr ähnelt. Die unverkennbaren Widerhaken helfen beim Verfilzen der einzelnen Fasern.
Nassfilzen ist besonders für die Herstellung von grösseren und flachen Objekten geeignet. Wie der Name schon andeutet, erfolgt das Verfilzen der Wollfasern mit Hilfe von Wasser. Dazu kommen Seife und eine Reibetechnik.
Zuerst wird mit einer ersten Lage Filzwolle eine dünne Schicht ausgelegt. Anschliessend erfolgt eine weitere Schicht in diagonaler Richtung darüber. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis die gewünschte Dicke erreicht wurde. Dabei sollte jedoch eingeplant werden, dass beim Filzen die Dicke um etwa 30% abnimmt.
Nun wird die Märchenwolle mit heissem Wasser befeuchten und anschliessend mit eingeseiften Händen mittels kreisenden Bewegungen verfilzt. Die Hände sollten dabei stetig eingeseift sein und die Filzarbeit regelmässig mit warmem Wasser übergossen werden. Dieser Prozess wird wiederholt, bis der Filz seine gewünschte Festigkeit erlangt hat. Dann nur noch das Filzstück mit klarem Wasser auswaschen, in die gewünschte Form ziehen und langsam trocknen lassen.
Bei dieser Methode kommt eine Filznadel zum Einsatz, die die Wollfasern miteinander verfilzt. Trockenfilzen eignet sich vor allem für die Herstellung von kleinen Figuren oder Gebilden.Dank der Widerhaken an den Filznadeln, werden die Fasern miteinander verschlungen. Beim Trockenfilzens wird so lange mit der Nadel in den Filz eingestochen, bis das Objekt genau den Vorstellungen entspricht.
Während Nassfilzen, stehts unter Aufsicht von Erwachsenen, bereits für jüngere Kinder geeignet ist, ist beim Trockenfilzen wegen der spitzen Nadeln grössere Vorsicht geboten.
Freundschaftsbänder zu knüpfen, gilt als ein richtiger Klassiker bei Kindern. Beim Knüpfen gibt es immer einen sogenannten Leitfaden, der die Richtung vorgibt. Mit diesem Faden wird der Knoten geknüpft, der anschliessend auch sichtbar wird. Alle anderen Fäden stehen währenddessen unter Spannung, damit der Leitfaden auf ihnen die Knoten machen kann.
Um aber überhaupt an den Fäden ziehen zu können, braucht es zuerst eine Befestigung. Als bekanntes Mittel dient dabei eine Sicherheitsnadel, die an der Hose oder einem Sofakissen befestigt wird.
Das Knüpfen von Freundschaftsbänder ist eine etwas anspruchsvollere Technik und vor allem für ältere Kinder geeignet. Nachdem die Kinder jedoch die Grundtechnik beherrschen, stehen sie vor unendliche vielen kreativen Möglichkeiten.
Der Dritte im Bunde ist das sogenannte Prickeln oder Stüpfen. Diese alte Basteltechnik geht auf Friedrich Fröbel zurück, einem Pionier der Frühpädagogik. Stüpfen war lange fast in Vergessenheit geraten, wird aber heutzutage wieder sehr häufig in Kindergärten und Schulen ausgeübt. Denn in dieser Handarbeitstechnik steckt sehr viel Förderpotenzial für Kinder. Das genaue Arbeiten mit der Prickelnadel fördert die Konzentration, die Feinmotorik und die Hand-Augen-Koordination. Auch die Motivation und das Selbstvertrauen wird beim Prickeln gestärkt. Die Augen der Kinder leuchten voller Stolz, wenn sie sehen, was sie mit ihren Händen geschaffen haben.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei unterschiedlichen Arten:
Beim Stüpfen von Motiven werden die vorgezeichneten Punkte mit dem Stüpferli durchstochen. Die fertigen Motive können z.B. als Fensterbilder oder für einen Teelichthalter verwendet werden, denn wenn die Strahlen durch die geprickelten Löcher scheinen gibt es tolle Lichteffekte.
Bei dieser Technik werden die Konturen eines Elements so dicht an dicht geprickelt, dass sich dieses schlussendlich heraustrennen lässt. Die Ausgestochenen Elemente können dann weiter verbastelt werden.
Achtung! Stüferli sind sehr spitz, daher sollte beim Stüpfen immer ein Erwachsener anwesend sein.