DaZ - Deutsch als Zweitsprache sorgt für Chancengleichheit und Integration von mehrsprachigen Kindern. Die frühe sprachliche Förderung ist für ihren späteren Schulerfolg entscheidend und eine wichtige Aufgabe der Lehrpersonen. Kindgerechtes DaZ-Material fördert spielerisch das Erlernen der deutschen Sprachen und hilft dabei, Sprachbarrieren zu überbrücken.
Kindgerechtes DaZ Material fördert das Erlernen der deutschen Sprache und hilft bei der Integration fremdsprachiger Kinder. Im Kindergarten können Pädagogen*innen beispielsweise durch Symbol- und Bildkarten die Sprachbarriere zwischen nicht-muttersprachigen Kindern und deren Spielkameraden überbrücken. Die spielerische Förderung von Gruppenkommunikation erhöht zudem die Sozial-, Sprech- und Sprachkompetenz beider Gruppen und wirkt integrativ.
Die Ausgangslage für Kinder, die sich beim Erlernen einer Zweitsprache im fremdsprachlichen Land befinden, unterscheidet sich grundlegend von jenen, die eine Fremdsprache in ihrem Heimatland erlernen.
Schüler*innen die eine Fremdsprache in ihrem muttersprachlichen Umfeld erlernen, können Feedbacks und Hilfestellungen in ihrer Muttersprache erhalten. Sie befinden sich im Kindergarten oder der Schule mit anderen gleichsprachigen Kindern, in einer Gruppe mit den gleichen Voraussetzungen und demn gleichem Lernziel.
Für fremdsprachige Kinder ist der Unterricht in der Landessprache ein Unterricht ohne Feedback und Hilfestellung in ihrer Muttersprache. Während Muttersprachler auf ihren Grundwortschatz zurückgreifen können, um sich Grammatik und Semantik ihrer Muttersprache zu erarbeiten, ist jener landessprachliche Grundwortschatz Zweitsprachenlernender noch im Aufbau befindlich.
Die Notwendigkeit, sich im Alltag im Umgang mit Gleichaltrigen der Zweitsprache zu bedienen, eröffnet grosse Chancen zur Entwicklung von Sprach- und Sprechfertigkeit. Mit kindgerechtem DaZ Material wird zudem spielerisch der Umgang mit der deutschen Sprache gefördert und die damit verbundenen Ängste und Hemmungen abgebaut.
Durch den Einsatz von Bildkarten mit Alltagsgegenständen können Defizite im Grundwortschatz von fremdsprachigen Kindern aufgearbeitet werden. Alle Kinder im Kindergarten oder der Schule erkennen einen Apfel, Hut, oder ein Aut auf einer Bildkarte, unabhängig von deren landessprachlichen Kompetenz. Damit ist die Hälfte des Lernprozesses von der sprachlichen Genese entkoppelt.
Kinder im Vorschulalter sind hinsichtlich der schriftlichen Codierung des Wortes "Apfel" auf dem gleichen Stand wie ihre fremdsprachlichen Mitlernenden. Vorsprung und Unterschiede reduzieren sich auf die gehörte Vokabel "Apfel" und auf die phonetische Kompetenz. Beim Zeigen einer Bildkarte mit einem Apfel, wird in einer Kindergruppe dieses Mehrwissen zwanglos mit den fremdsprachigen Kindern geteilt. Das Ding "Apfel" und die deutsche Schreibweise werden niederschwellig mit dem gehörten Wort assoziiert.
Kindgerechtes DaZ Material bezieht auch den Tastsinn und die kindliche Motorik ein. Im Grundschulunterricht wird beispielsweise die Mengenlehre mit greifbaren Elementen vermittelt. Und um das motorische Gedächtnis anzusprechen, werden gezielt Schreibmaterialien eingesetzt, die auf die Motorik von Kindern ausgerichtet sind.
Diese ganzheitlichen Methoden können auch im Lernprozess von Deutsch als Zweitsprache zum Einsatz kommen.
Die Reliefprägung von Würfeln mit Buchstabensymbolen spricht die kindliche Neugier an. Sie ist eine Einladung an das Kind, sich den Buchstaben zu ertasten, ihn im engen Wortsinn zu "be-greifen".
Karten, die an Lernende im Kontext DaZ ausgegeben werden, sprechen neben dem Gesichtssinn den Tastsinn und den Geruchssinn an. Das dargestellte Wort wird mit diesen Sinneseindrücken konnotiert. Der Lerninhalt findet durch mehrfache Verknüpfung leicht und unbewusst Eingang in das Langzeitgedächtnis.