24.03.2025

Naturerlebnisse im Garten – biologische Zusammenhänge verstehen

Naturerlebnisse im Garten

Frühlingszeit ist Gartenzeit! Entdecken Sie, wie Kinder die biologische Vielfalt in nächster Umgebung erleben, Naturkreisläufe verstehen und Verantwortung übernehmen können – praxisnah, draussen und mit allen Sinnen.

Mit Kindern die Biodiversität entdecken

Mit dem Frühling beginnt das Gartenjahr – eine wunderbare Zeit, um mit Kindern die Natur neu zu entdecken. Bereits Friedrich Fröbel, der Gründer des Kindergartens, erkannte damals, dass die Natur der ideale Rahmen für eine ganzheitliche Förderung in der frühen Kindheit bietet. Kinder sollen in direkten Kontakt mit ihrer Umwelt treten, denn die Natur bietet ein unerschöpfliches Angebot an Lernmöglichkeiten und hat positive Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit.

Naturerfahrungen beginnen direkt vor der Türe – im Garten, auf dem Aussengelände des Kindergartens oder auf dem Pausenplatz. Es bedarf keiner aufwändigen Gestaltung oder grosser Flächen. Bereits ein kleines Stück Naturwiese ermöglicht, die Vielfalt unserer Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken und zu erfahren, wie wertvoll unsere heimische Flora und Fauna ist.

Naturerlebnisse

In naturnahen Lebensräumen können Kinder Insekten erforschen, Schmetterlinge und Bienen beobachten oder den Ameisen bei der Arbeit zuschauen. Sie lernen die verschiedenen Arten von einheimischen Pflanzen kennen, ihre Blütezeiten und wie sie sich an die Jahreszeiten anpassen. Durch diesen direkten Kontakt mit der Natur entwickeln sie früh ein Bewusstsein für Biodiversität und den achtsamen Umgang mit unserer Umwelt.

Entdecken, beobachten, erforschen

Der Garten als Lernumgebung

Ein Gartenprojekt im Kindergarten oder auf dem Schulareal ist eine grossartige Möglichkeit für ganzheitliche Lernerfahrungen. Der Garten bietet eine unglaubliche Vielfalt unterschiedlicher Naturmaterialien. Die Kinder kommen mit Erde, Steinen, Wasser und Holz in Berührung. Sie können die Struktur des Bodens untersuchen, vergleichen wie viele Regenwürmer an unterschiedlichen Orten vorkommen und dabei lernen, welche wichtige Rolle die kleinen Tiere für die Bodengesundheit spielen.

Garten als Lernumgebung
Garten Gemüse anpflanzen

Beim gemeinsamen Anbauen und Pflegen von Gemüse, Kräutern und Blumen erfahren die Kinder, wie die natürlichen Kreisläufe funktionieren. Sie begreifen, dass Pflanzen Zeit, Pflege und Geduld brauchen – und dass ihr eigenes Handeln dabei eine wichtige Rolle spielt. Gleichzeitig entwickeln sie ein Gespür für gesunde, saisonale Ernährung und erkennen, dass selbstgezogenes Gemüse nicht immer perfekt aussieht, dafür umso besser schmeckt.

Neben naturkundlichem Wissen fördert die Gartenarbeit auch soziale Kompetenzen, Feinmotorik und Ausdauer. Der Garten wird so zum lebendigen Klassenzimmer – praxisnah, sinnlich und gemeinschaftlich.

Gartenprojekte mit Kindern

Die Natur im Lehrplan 21

Tiere, Pflanzen und Lebensräume erkunden und erhalten ist fester Bestandteil im Lehrplan 21 (NMG 2). Kinder sollen durch die direkte Auseinandersetzung mit der Natur ein Verständnis für die Bedeutung der biologischen Vielfalt entwickeln und dabei lernen, Verantwortung für den Schutz der Umwelt zu übernehmen. Sie werden ermutigt, die Tier- und Pflanzenwelt in ihrem direkten Umfeld zu erforschen, verschiedene Arten zu identifizieren, ihre Eigenschaften zu verstehen und ihre Lebensräume zu erkunden.

Durch praktische Aktivitäten wie z.B. einen Nistkasten bauen, ein Insektenhotel anlegen oder sich um den Schulgarten kümmern, erfahren die Kinder unmittelbar, wie ihr eigenes Handeln einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben kann. Diese praktischen Erfahrungen stärken ihr Selbstvertrauen und ermutigen sie, sich weiterhin für den Schutz der Natur einzusetzen.

Darüber hinaus fördern gemeinsame Projekte die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Kindern. Es ermöglicht ihnen, voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Dies stärkt nicht nur die sozialen Kompetenzen, sondern schafft auch ein Gefühl der Gemeinschaft und des Zusammenhalts im Hinblick auf den Umweltschutz.

Die Natur im Lehrplan 21
Mit Kindern in der Natur

Tiere, Pflanzen und Lebensräume erkunden und erhalten

Naturprojekte als Teil der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)

Naturerlebnisse lassen sich hervorragend in die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) integrieren. Gerade im Zyklus 1 geht es dabei nicht um komplexe ökologische Zusammenhänge, sondern darum, einen emotionalen Bezug zur Natur aufzubauen und Kinder zu ermutigen, Verantwortung zu übernehmen. Wenn Kinder beispielsweise beobachten, wie Wildbienen schlüpfen, sie mit Nistplätzen versorgen oder verblühte Pflanzen als Lebensraum stehenlassen, erleben sie direkt, wie ihr Handeln Wirkung zeigt. Solche Erlebnisse stärken das Vertrauen in die eigene Wirksamkeit und fördern eine Haltung, die auf Mitgefühl, Verantwortung und Zukunftsorientierung basiert. Genau das ist der Kern einer Bildung, die Kinder auf eine nachhaltige Welt vorbereitet.

Naturerlebnisse schulen die entwicklungsorientierten Zugänge

Durch das Erleben und Erfahren der Natur mit allen Sinnen, lernen Kinder auf natürliche Weise und erweitern dabei ganzheitlich ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten. Naturerlebnisse fördern deshalb unterschiedliche vom Lehrplan 21 definiert entwicklungsorientierte Zugänge:

ZUSAMMENHÄNGE UND GESETZMÄSSIGKEITEN

Warum kriechen die Regenwürmer bei Regen nach oben? Naturerfahrungen bieten Kindern die Gelegenheit, ihre geistigen Fähigkeiten zu entwickeln. Durch gezielte Beobachtungen und Fragen lernen sie, Zusammenhänge in der Natur zu erkennen und eigene Erklärungen zu entwickeln.

Zusammenhänge und Gesetzmässigkeiten
Zeitliche Orientierung

ZEITLICHE ORIENTIERUNG

In der Natur erfahren Kinder Zeit als natürlichen Kreislauf – vom Keimen bis zur Ernte, vom Schmetterlingsei bis zum Falter. Diese Erlebnisse helfen ihnen, ein Gespür für Zeit und Rhythmen zu entwickeln.

WAHRNEHMUNG

Die Natur bietet eine breite Palette von sensorischen Reizen, die die Sinne der Kinder ansprechen. Sie können den Wind auf der Haut spüren, den Duft von Blumen oder frischer Erde riechen, das Rauschen von Blättern hören, die Texturen von Pflanzen oder Steinen fühlen und die Vielfalt der Farben und Formen betrachen.

Wahrnehmung
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